Glaubenssätze und Blockaden lösen und verändern
In der Psychologie bezeichnet der Begriff „Blockaden lösen“ vor allem die Veränderung unbewusster Abwehrmechanismen, die Menschen daran hindern, angemessen zu reagieren oder Veränderungen zuzulassen. Unsere Aufgabe besteht darin, diese hinderlichen Verhaltensmuster und negativen Glaubenssätze zu erkennen, zu verändern und aufzulösen.
Nicht alle Glaubenssätze sind Blockaden
Glaubenssätze können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Sie sind Bewältigungsstrategien, die uns im Leben vorangebracht und zu dem Menschen gemacht haben, der wir heute sind. Einige Glaubenssätze dienen als Motor, Motivator und Stabilisator in unserem Leben und sind unveränderlich, da sie uns als Person ausmachen.
Unser Ziel ist es, nur blockierende Glaubenssätze zu erkennen, zu hinterfragen und gegebenenfalls zu optimieren, um in einem harmonischen und erfüllten Lebensfluss zu bleiben. Dabei achten wir darauf, die positiven Glaubenssätze zu bewahren, die uns unterstützen und stärken.
Woran erkenne ich eine Blockade?
Eine emotionale Blockade kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen und kann von Person zu Person variieren. Hier sind einige Anzeichen, die auf eine emotionale Blockade hindeuten könnten:
- Intensive negative Gefühle: Wenn Sie immer wieder starke und unerklärliche negative Emotionen wie Angst, Wut, Traurigkeit oder Scham verspüren, ohne eine klare Ursache dafür zu finden, könnte dies auf eine emotionale Blockade hinweisen.
- Wiederkehrende Konflikte: Wenn Sie in ähnlichen Situationen immer wieder in Konflikte geraten oder in Beziehungen dieselben Muster wiederholen, könnte dies ein Zeichen für eine emotionale Blockade sein, die bestimmte Verhaltensweisen und Reaktionen auslöst.
- Unfähigkeit, bestimmte Themen anzugehen: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, bestimmte Themen oder Erinnerungen anzusprechen oder zu verarbeiten, könnte dies darauf hindeuten, dass es eine emotionale Blockade gibt, die Sie daran hindert, damit umzugehen.
- Selbstsabotage: Wenn Sie sich immer wieder selbst daran hindern, Ihre Ziele zu erreichen, oder sich selbst negativ beeinflussen, könnte dies auf eine emotionale Blockade hinweisen, die Ihr Selbstvertrauen und Ihre Selbstwahrnehmung beeinträchtigt.
- Körperliche Symptome: Manchmal äußern sich emotionale Blockaden auch durch körperliche Symptome wie Verspannungen, Kopfschmerzen, Magenprobleme oder andere Beschwerden, für die keine medizinische Ursache gefunden werden kann.
- Unklarheit über die eigenen Gefühle: Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre eigenen Gefühle zu identifizieren oder zu verstehen, kann dies auf eine emotionale Blockade hindeuten, die es erschwert, eine emotionale Verbindung zu sich selbst herzustellen.Es ist wichtig zu beachten, dass diese Anzeichen nicht immer eindeutig auf eine emotionale Blockade hinweisen müssen, und es kann hilfreich sein, professionelle Unterstützung von einem Therapeuten oder Coach zu suchen, um tiefergehende Einsichten zu erhalten und effektive Wege zur Bewältigung von Blockaden zu finden.
Abwehrmechanismen, so schützen wir uns selbst.
Verschiedene Abwehrmechanismen können erlernte Verhaltensweisen sein, die durch bestimmte Glaubenssätze in uns verankert sind. Das Konzept der Abwehrmechanismen basiert auf dem Instanzenmodell von Sigmund Freud. Abwehrmechanismen helfen der Instanz des Ichs, dem Realitätsbewusstsein, dem unbewussten lustorientiertem Es und dem Verboten des Über-Ichs, dem Gewissen, zu vermitteln. Oftmals entstehen dabei Unstimmigkeiten zwischen dem Es und dem Über-Ich. Abwehrmechanismen helfen uns, um mit inneren Konflikten besser umzugehen. Abwehrmechanismen helfen uns, konfliktreiche Situationen oder Ängste zu überstehen. Es gibt Situationen in denen wir die innere Wahrheit verdrängen und die Abwehrmechanismen helfen, seelisches Leiden zu ersparen. Wir suchen uns diese Mechanismen nicht selbst aus, sondern sie wirken unbewusst.
Welche seelischen Abwehrmechanismen gibt es und was passiert, wenn ein Abwehrmechanismus auftritt?
- Fixierung: Das Festhalten an bestimmten Denk- und Verhaltensweisen, ohne diese zu hinterfragen.
- Identifikation: Das Gleichsetzen mit einer anderen Person und der Versuch, deren Eigenschaften zu übernehmen.
- Projektion: Das Verdrängen von Persönlichkeitsanteilen, Eigenschaften, Taten, Phantasien und Wünschen, indem man sie auf andere überträgt, um Schuld von sich zu weisen.
- Konversion: Die Umwandlung von Konflikten, die vom Bewusstsein nicht akzeptiert werden, in körperliche Symptome, wie psychosomatische Schmerzen.
- Introjektion: Die Annahme von moralischen und lebensphilosophischen Auffassungen der Eltern, die als die eigenen angesehen und nicht weiter überprüft werden.
- Rationalisierung: Die Rechtfertigung unangepasster Verhaltensweisen durch vermeintlich „vernünftige“ Gründe, um die wahren Gründe zu vertuschen.
- Reaktionsbildung: Die Umkehrung von Triebimpulsen in eine entgegengesetzte Verhaltensweise.
- Regression: Das Verfallen in kindliche Verhaltensmuster und Reaktionen in schwierigen Situationen.
- Ungeschehenmachen: Das Tun, als ob etwas nicht passiert ist, oft kompensiert durch Zwangshandlungen.
- Verdrängung: Das Nicht-Wahrnehmen oder Ignorieren von unangenehmen Realitäten.
- Reversion: Die Verkehrung von Verhaltensweisen ins Gegenteil.
- Verschiebung: Die Realisierung von Wünschen und Bedürfnissen, die am ursprünglichen Objekt nicht befriedigt werden können, an einem Ersatzobjekt.
- Verleugnung: Die Leugnung der Realität und Vermeidung von unangenehmen Fakten.
All diesen Abwehrmechanismen liegen bestimmte Glaubenssätze zugrunde, die die betroffene Person in diese inneren Muster und Blockaden drängen. Es ist wichtig, sich dieser Mechanismen bewusst zu werden und die zugrundeliegenden Glaubenssätze zu identifizieren, um sie aufzulösen und einen positiven Veränderungsprozess zu ermöglichen.
Welche Glaubenssätze gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Glaubenssätzen, die Menschen haben können, und sie können sich in verschiedenen Bereichen des Lebens manifestieren. Hier sind einige Beispiele für verschiedene Arten von Glaubenssätzen:
- Überzeugungen über sich selbst:
- „Ich bin nicht gut genug.“
- „Ich bin nicht liebenswert.“
- „Ich kann nichts richtig machen.“
- Überzeugungen über andere Menschen:
- „Andere Menschen sind unzuverlässig.“
- „Menschen sind nicht vertrauenswürdig.“
- „Alle wollen mich nur ausnutzen.“
- Überzeugungen über die Welt oder das Leben:
- „Das Leben ist unfair.“
- „Nur die Starken überleben.“
- „Ich kann kein Glück haben.“
- Überzeugungen über Fähigkeiten und Erfolg:
- „Ich bin nicht intelligent genug, um erfolgreich zu sein.“
- „Ich werde immer scheitern.“
- „Ich kann nichts Neues lernen.“
- Überzeugungen über Geld und Reichtum:
- „Geld ist die Wurzel allen Übels.“
- „Ich werde nie genug Geld haben.“
- „Reiche Menschen sind egoistisch.“
- Überzeugungen über Liebe und Beziehungen:
- „Ich werde immer allein sein.“
- „Ich werde immer wieder enttäuscht.“
- „Liebe ist schmerzhaft.“
Diese sind nur einige Beispiele für die vielen Arten von Glaubenssätzen, die Menschen haben können. Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Sie können positiv und unterstützend sein oder negativ und blockierend. Die bewusste Auseinandersetzung mit unseren Glaubenssätzen kann helfen, negative oder hinderliche Überzeugungen zu erkennen und gegebenenfalls zu verändern, um ein gesünderes und erfüllteres Leben zu führen.
Hineinführen und eigene Glaubenssätze erkennen
Auf dem Weg, unsere Glaubenssätze zu erkennen, beginnen wir oft damit, uns auf unsere schlechten Gefühle oder sinnlosen Verhaltensweisen zu konzentrieren. Wir erlauben uns, diese unangenehmen Gefühle zuzulassen und sie genauer zu beobachten. Wir nehmen uns einen Moment, um intensiv an die entsprechende Situation oder das Gefühl zu denken.
Wir spüren in unseren Körper hinein und fragen uns, wo genau wir das Gefühl wahrnehmen. Ist es in der Brust, im Magen, im Herzen, in den Beinen oder vielleicht als Klos im Hals zu spüren? Welches Gefühl ist es genau? Ist es Scham, Angst, Schuld, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wut, Trauer oder vielleicht Frust?
Während wir uns mit diesen Gefühlen beschäftigen, achten wir darauf, welche negativen Selbstüberzeugungen oder Glaubenssätze in unseren Gedanken auftauchen. Möglicherweise tauchen Sätze wie „Ich darf nicht nein sagen!“, „Ich muss es allen recht machen!“, „Ich bin nicht gut genug!“, „Ich schaffe das nicht!“, „Ich habe es nicht verdient!“, oder „Ich bin schuld!“ auf.
Manchmal ist es schwierig, eigene Blockaden zu erkennen, da man sich darin verfangen hat. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, sich professionelle psychologische Unterstützung von außen zu suchen.
Durch Methoden wie Hypnose können neue Impulse gesetzt werden, um negative Glaubenssätze zu identifizieren und durch positive zu ersetzen. Diese neuen Glaubenssätze können dann im Unterbewusstsein verankert werden, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Wenn Sie Interesse haben, können Sie gerne ein unverbindliches Gespräch führen, um meine Arbeitsweise in der Praxis kennenzulernen und Unterstützung bei der Lösung von Blockaden und Glaubenssätzen zu erhalten, damit Sie Ihr Leben optimieren können.